09.02.2024

Spenden für Hilfsprojekte in Äthiopien kommen an

Maria Sander aus Gehrden ist von ihrer Äthiopienreise zurückgekehrt. Sie besucht jährlich die Hilfsprojekte, die durch zahlreiche Spenden gefördert werden können.

Beeindruckendes Engagement und hohe Spendenbereitschaft

Äthiopienreise 2023Mit vielen Eindrücken ist Maria Sander Anfang 2024 aus Äthiopien  zurückgekehrt. Die Gehrdenerin setzt sich seit vielen Jahren für die Förderung von Hilfsprojekten ein. 2023 gingen mehr als 17.000 Euro auf dem Spendenkonto der Katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Gehrden ein und sogar 24.000 Euro konnten 2023 an verschiedene Projektpartner verteilt werden. Persönlich besucht Maria Sander zahlreiche Projekte, die den Menschen  eine Überlebensmöglichkeit und Perspektive geben.

Äthiopien 2023Äthiopien – ein Land mit vielen Problemen

Die allgemeine Situation beschreibt Maria Sander so: „Die politische Situation in Äthiopien ist weiter instabil, obwohl aktuell keine größeren Kampfhandlungen bekannt wurden. Deutlich spürbar – und für alle ein Riesenproblem sind die Auswirkungen der steigenden Inflationsrate. Besonders erschreckend ist weiter hin der akute Mangel an dringend benötigten Arzneimitteln wie z.B. Antibiotika, Anti-Malaria-, Epilepsie-, Notfall-Medikamente für Kinder mit akuten Atemwegserkrankungen und vieles mehr. Aber auch Spezialnahrung für unterernährte Säuglinge und Kinder, Test-Kits für Malaria, HIV, Tuberkulose oder Covid, die eigentlich kostenlos über Förderprogramme erhältlich sein sollten, sind nicht ausreichend oder gar nicht zu bekommen – bzw. nur über den privaten Handel zu massiv erhöhtem Preis.“

Äthiopien 2023

Hilfen für Kinder: Bildung – Medizin – Ernährung

Schwerpunkt der Reise war die Mitarbeit von Maria Sander in der Agaro Bushi Medium Clinic (ABMC). Ein besonderes Projekt ist dort für Kinder aus besonders schwierigen sozioökologischen Familienverhältnissen integriert und bietet Schulbildung, Zugang zu notwendiger medizinischer Behandlung und ausreichender, gesunder Ernährung.

Die kleine ambulante Klinik befindet sich 580 km südöstlich der Hauptstadt Addis Abeba in der Provinz Kaffa auf einem Hochplateau von 2200 m ü.M. Die nächste Kleinstadt ist nur über Schotterpisten und Staubstraßen durch bergiges, unwegsames Gelände zu erreichen. In der trockenen Jahreszeit benötigt man für die ca. 20 km 3 Stunden. Während der Regenzeit ist die Strecke nur unter großen Gefahren oder gar nicht befahrbar. Das bedeutet vor allem für notwendige Krankentransporte lange Fußmärsche, bei denen schwerstkranke Menschen auf einfachen Tragegestellen oder per Muli gebracht werden müssen. Besonders häufig betroffen sind schwangere Frauen mit Komplikationen während der Schwangerschaft oder Entbindung, aber auch Patienten mit Malaria, Lungenentzündung oder schwer verletzte nach Unfällen. Die Sorge der Menschen ist groß:

Leider zeigt sich immer wieder, dass Menschen zu spät gebracht werden – weil die Situation nicht richtig erkannt wurde oder auch aus Angst vor den Kosten, obwohl die Eigenbeteiligung – abgesichert durch Spenden – nur sehr gering bzw. für die Ärmsten sogar frei ist.

Spenden für den ländlichen Raum besonders notwendig

In den abgelegenen, unwegsamen Dörfern sind die Lebensbedingungen der Menschen sehr schwierig. Sie betreiben dort überwiegend kleine Landwirtschaften. Maria Sander beschreibt die Herausforderungen der Menschen: „Es gibt dort weder Elektrizität noch Wasseranschlüsse oder Kanalisation. Kinder müssen schwere Arbeiten leisten, Feuerholz sammeln, Wasser holen u.v.m.  Sie werden als Arbeitskräfte für die Familie gebraucht. Durch Geldmangel sind Schulbildung und benötigte medizinische Behandlung für viele unerreichbar.“

Äthiopien 2023

Unterstützung für Familien

Um die am schwersten betroffene Kinder und ihre Familien aufzufangen und einen Weg in eine eigenverantwortliche, sichere Zukunft zu finden, ist das RCAR-Programm entstanden. Bedürftige Familien werden durch ein unabhängiges Komitee ermittelt, beurteilt und ihrem Bedarf entsprechend eingestuft. Kindern wird Schulbildung ermöglicht – Kosten für Schulgeld, Materialien, Schuluniform, Kleidung übernommen, ebenso notwendige medizinische Behandlung für sämtliche Familienmitglieder und Seife. Gerade zu Beginn ist häufig eine zusätzliche Lebensmittel Unterstützung notwendig, da viele betroffene Kinder Mangel- oder sogar unterernährt sind. Inzwischen sind 27 Haushalte im Programm aufgenommen, 16 von ihnen mit zusätzlicher Lebensmittelunterstützung. 55 Kinder dieser Haushalte gehen zur Schule. Sämtliche Familien werden regelmäßig von einer Sozialarbeiterin besucht und betreut.

Äthiopien 2024

Gesundheitsschulungen und Lehrgarten  

Während der monatlichen Lebensmittelausgabe werden Schulungen zu Gesundheitsthemen wie z.B. Hygiene, Latrinenbau, Ernährung, sauberes Wasser, Familienplanung oder Impfprogramme angeboten. Auf dem Klinikgelände wurde ein Lehrgarten für Gemüseanbau angelegt mit theoretischen und praktischen Schulungen zum Thema gesunde Ernährung und Gemüseanbau.

Frauenprojekte bieten neue Perspektiven

Auch die Frauengruppe (Mikrofinanz) in Agaro Bushi äußerte den Wunsch, einen gemeinschaftlichen Gemüsegarten anzulegen und interessierte Frauen – besonders aus einer der Nachbargemeinden, in der es auffallend viele unterernährte Kinder gib – zu schulen.  So sieht Maria Sander, was die Spenden vor Ort bewirken:

Eine bewundernswerte Idee! Begeistert und hoffnungsvoll konnte ich Saatgut und zusätzliche Hacken beisteuern.

Frauen eines anderen Ortes baten um finanzielle Unterstützung für ein Hühner-Zucht-Programm / Mikrofinanz (Zehn Frauen, 30 Hühner). Inzwischen liegt der Preis für eine Henne bei 10,-€, für ein Ei bei 25 Cent, der Mindestlohn eines einfachen Arbeiters bei 1,50€/Tag. Der zuständige Gemeindepfarrer hat sich bereit erklärt, die Verantwortung für die Abwicklung des Programms zu übernehmen und mit den Frauen auch in Zukunft zusammen zu arbeiten.

Äthiopien 2023Herzlichen Dank für die Unterstützung!

Den ausführlichen Reisebericht finden Sie hier: Maria Sander Äthiopienreise 23

Spendenkonto der Kath. Kirchengemeinde St. Peter und Paul Gehrden:

IBAN: DE53 4726 4367  6420 1215 00, Stichwort: Äthiopien

Bitte Adresse angeben, wenn Spendenquittung erwünscht.

Büro am Sitz des Leiters: Kirchplatz 8, 33034 Brakel
05272 5483
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Für seelsorgliche Notfälle und Sterbefälle ist ein Priester erreichbar.