Martin ist ein Heiligengedenktag, der am 11. November begangen wird, dem Tag an dem früher die vorweihnachtliche Fastenzeit begann, die genau wie die Fastenzeit vor Ostern 40 Alltage und 6 Sonntage bis Weihnachten dauerte. Martin war Zeitgenosse und Freund von Liborius. Besonders ein Satz aus der Bibel prägte sein Leben und Handeln: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25,40) Besonders zwei Legenden aus seinem Leben sind bekannt:
Martin lebte als Soldat in der Stadt Amiens. Im Jahre 334 war der Winter so hart, dass viele Menschen in der eisigen Kälte erfroren. An einem Wintertag begegnete Martin am Stadttor einem armen Mann ohne warmer Kleidung Dieser bat ihn frierend um Hilfe. Martin aber trug außer seinen Waffen und seinem Militärmantel nichts bei sich. Ohne zu überlegen griff er nach seinem Schwert und teilte seinen Mantel entzwei. Die eine Hälfte gab er dem armen Mann und die andere trug er selbst. Der Arme bedankte sich bei Martin, denn der hatte ihn vor dem sicheren Tod bewahrt. Einige, die darum standen, spotteten über Martin, weil der als Offizier nur noch eine abgerissene Mantelhälfte trug.
In der folgenden Nacht erschien Martin im Traum Jesus, der eine Hälfte des Mantels trug. Jesus sagte: „Was du dem Geringsten meiner Brüder getan hast, hast du mir getan."
So wurde Martin ein Licht für den Bettler wie auch Jesus Licht für uns ist.
Später ließ sich Martin taufen und wurde Priester. Er lebte in einem Kloster.
Mit der Zeit wurde er immer beliebter, denn er kümmerte sich um die Sorgen der anderen. Im Jahre 371 kam es, dass das Volk einen neuen Bischof wählen sollte. Schon bald waren sich die Menschen einig: Das sollte Martin sein! Diesem aber war das nicht recht. Er blieb lieber in seinem Kloster. Durch eine List aber gelang es, Martin nach Tours zu locken. Ein Bürger flehte Martin nämlich um Hilfe an und sagte, seine Frau wäre krank. So kam Martin. In Tours hatte sich eine große Menge Menschen versammelt und wartete auf ihn. Als Martin merkte, dass man ihn zum Bischof machen wollte, versteckte er sich in einem Stall voller Gänse. Dort hoffte er, dass ihn niemand finden würde. Die Gänse aber begannen aufgeregt zu schnattern, so dass sie sein Versteck sofort verrieten. Schnell wurde Martin gefunden und zum Bischof gewählt.
Traditionell gibt es um den Martinstag herum Laternenumzüge, die häufig mit einem Martinsspiel verbunden sind. Dadurch erinnern sich alle daran, wer Martin war und dass jeder handeln soll wie er und damit Licht für andere sein soll. Martinsbrezeln, Weckmänner oder Gänse gehören zum Martinstag, werden miteinander geteilt oder verschenkt und erinnern ebenfalls an die in den Legenden beschriebenen Ereignisse. In unserem Pastoralen Raum gibt es viele verschiedene Martinsumzüge der Gemeinden und Kindergärten. Die genauen Zeiten und Termine können Sie den Pfarrbriefen, dem Kinderpfarrbrief und der Zeitung entnehmen.