Das Pfingstfest findet etwa zur selben Zeit wie das jüdische Wochenfest (Schawuot) statt, das Erntedankfest im Frühling, das gleichzeitig das Fest der Gesetzgebung Gottes (10 Gebote) und damit des Bundes mit Gott ist. Der Termin richtet sich nach dem Osterfest, denn es wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. Der Name lässt sich vom griechischen Wort „pentecoste" (= 50. Tag) ableiten. Das Fest erinnert an die Sendung des Heiligen Geistes als Beistand für die Jünger. Erstmalig kommt dieser Geist Gottes gleichzeitig zu vielen Menschen und nicht wie im Alten Testament zu einzelnen Personen. Der Heilige Geist ist eine verändernde Kraft, die die alten Strukturen aufbricht und Neues entstehen lässt. So wagen es die Jünger Jesu nun – nachdem sie sich vorher versteckt hatten – heraus zu treten und die Botschaft Jesu weiter zu geben. Ohne dieses Ereignis würde es heute wahrscheinlich keine Kirche geben, weshalb das Pfingstfest quasi als „Geburtstag" der Kirche zählt. Da die Menschen, die die Jünger hörten, sie alle – unabhängig von ihrer Herkunft – die Botschaft verstehen konnten, ist es gleichzeitig eine Umkehrung des Ereignisses vom Turmbau zu Babel. Es ist mit verschiedenen Symbolen für den Heiligen Geist verbunden: Zunächst ist da in Gestalt der Feuerzungen das Feuer, das wärmt, und leuchtet, das schützt und neues Leben spendet. Es kann verändern und ist mächtig. Die Taube ist ebenfalls ein Zeichen für den Heiligen Geist und gleichzeitig für Frieden. Der Wind als weiteres Zeichen kann sanft sein, ist aber auch mächtig. Er kann leise, aber auch laut sein, alles so lassen wie es ist, jedoch ebenso gut alles verändern. So verändert auch der Heilige Geist den Menschen – als Einzelnen, doch auch insgesamt.
Zum Pfingstfest gibt es einen besonderen Gottesdienst am „Großen Gott" in Rheder.