Die Pfarrkirche St.-Johannes-Nepomuk wurde von 1962-1964 erbaut und hat viele Kunstgegenstände des Vorgängerbaus, einer Saalkirche von 1828, übernommen. Pfarrvikar Albert Tecklenburg (1896-1988), der seinerzeit den Neubau der Kirche vorangetrieben hat, war ein Bewunderer des Dichterarztes Friedrich Wilhelm Weber und ein großer Heimatfreund. Das 1878 entstandene Versepos „Dreizehnlinden" von Weber ist eng mit unserem Ort verbunden. Bökendorf (Hof Bodinkthorpe) und die benachbarte Abbenburg (Habichtshof) sind u.a. Schauplätze des Geschehens. Das Kloster Corvey wird gemeinhin als Vorbild genommen für das Konvent Dreizehnlinden. Und so wurde das Äußere unserer Pfarrkirche über die beiden mächtigen Türme dem berühmten Corveyer Westwerk nachempfunden. In gewisser Weise ist somit unsere Pfarrkirche die „kleine Schwester" von Corvey.

Kirche aussen

Im Inneren finden sich in den farbenprächtigen Fenstern des Hauptschiffs zehn verschiedene Motive, die einerseits das Gloria Dei symbolisieren und andererseits die mittelalterliche Missionsgeschichte darstellen. Die Fenster in den beiden Seitenschiffen zeigen den Kreuzweg.

Innenraum von Empore gut 5087

Die Gemeinde Bökendorf errichtete 1728/30 eine schlichte hölzerne Kapelle. 1729 war das Jahr der Heiligsprechung des Hl. Johannes von Nepomuk. Er wurde Patron der Kirche, wahrscheinlich auf Betreiben der Corveyer Mönche und der Deutschböhmen, die sich in jenen Jahrzehnten auch in Bökendorf niederließen und die Glasbläserkunst in unsere Gegend brachten.

Nepomuk-Statue 3781

Übrigens sind die beiden Kirchtürme zwei großen westfälischen Dichtern gewidmet, und zwar Annette von Droste-Hülshoff und Friedrich Wilhelm Weber. In ihren Werken spiegelt sich tiefe Religiosität und beide haben eine enge Verbindung zu Bökendorf. Kirchtürme mit Dichternamen: so etwas finden Sie wohl nur in einem Kulturmusterdorf!