Advent

Begriffserklärung

Advent (lat. adventus „Ankunft“), eigentlich Adventus Domini (lat. „Ankunft des Herrn“) bezeichnet die Jahreszeit der Vorbereitung auf das Hochfest der Geburt von Jesus von Nazaret, Weihnachten. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen.
Mit dem ersten Adventssonntag beginnt auch das neue Kirchenjahr. Früher war der Advent eine zweite Fastenzeit, die am Martinstag (11.11.) begann und Weihnachten endete. Erst im 16. Jahrhundert wurde unter Papst Pius V. die jetzige Adventszeit für die ganze Kirche festgelegt.

Adventstraditionen

Licht ist ein wichtiges Symbol im Advent, dem wir immer wieder begegnen.

Da ist zunächst einmal der Adventskranz. Er geht auf den evangelischen Pfarrer Johann Heinrich Wiechern zurück, der das Rauhe Haus (ein Waisenhaus) in Hamburg gründete. Ursprünglich bestand er aus einem Kranz mit 24 Kerzen, wobei täglich eine Kerze mehr angezündet wurde.
Die einzelnen Teile des Adventskranzes haben jedes für sich ihre Bedeutung:

  • So wie Jesus ohne Anfang und Ende ist, ist auch der Kranz ohne Anfang und Ende.
  • Die immergrünen Zweige deuten mitten im Dunkel auf neues Leben hin.
  • Die Kerzen weisen auf Jesus hin, der das Leben der Menschen hell macht und von sich selbst sagte: „Ich bin das Licht der Welt.“
  • Die Farbe Rot ist ein Zeichen dafür, dass Jesus sein Blut für die Menschen vergossen hat. Daher sind traditionell viele Kerzen und Schleifen am Adventskranz rot.
    Sie können aber auch violett sein. Die Farbe violett entsteht, wenn man das Rot (Farbe der Liebe) mit Blau mischt und es so verdunkelt. Es ist die Farbe der Umkehr, die Erinnerung daran, dass Menschen füreinander da sein sollen.

Auch die Wurzel ist ein wichtiges Symbol der Adventszeit.
Sie wird oft statt eines Kranzes benutzt und erinnert an die „Wurzel Jesse“ wie der Stammbaum Jesu genannt wird. In dem Wurzelwerk sitzt Jesse, der Vater Davids. Entsprechend der alttestamentlichen Vision des Propheten Jesaja (Jes 11,1-10) wird aus dem Reis, das aus der Wurzel Isais = Jesse aufgehen wird, der Messias erwachsen. Sie wird ebenso wie der Kranz durch grüne Zweige, Kerzen und Band geschmückt (s.o.).

Vor etwa 100 Jahren (1908) wurde der erste Adventskalender gedruckt und verkauft.
Der Geschichte nach geht er darauf zurück, dass Gerhard Lang es nicht mehr aushielt bis es endlich Weihnachten wurde. Deshalb bastelte ihm seine Mutter einen Kalender mit Nummern und Lebkuchen, von denen er sich täglich einen abschneiden konnte. Als Erwachsener erinnerte er sich daran und erfand den ersten gedruckten Adventskalender. Heute gibt es neben den Kalendern mit religiösen Inhalten (z. B. „Essener Adventskalender“) und Geschichten Kalender mit Süßigkeiten und Spielsachen. Sie sind vor allem für die Kinder gedacht.

Wiederkehrende Veranstaltungen im Advent

  • Um den ersten Advent herum werden Spendenaktionen zugunsten von „Sr. Caroline“ (Cristo Vive Europa e.V.) organisiert. Viele Jahre war dies in der Form des sogenannten „Chilebasars“ der Fall. In den letzten Jahren beteiligten sich z.B. die Kommunionkinder des PR mit eigenen Spendensammlungen, um so z.B. einen Kindergarten in Bolivien zu unterstützen. So wollen die Kinder zeigen, dass alle Menschen der Erde zusammen gehören und daher zusammen halten und füreinander einstehen müssen. Sie wollen selbst ein Licht anzünden für andere.
  • „lebendiger Adventskalender:  Familien oder Einrichtungen laden dazu ein an bestimmten Abenden im Advent an ihrem geschmückten Fenster zusammenzukommen.
    In Bökendorf wird an jedem Adventssonntag ein neues Kläppchen geöffnet und in Brakel im Zuge des Stadtadventskalenders erfolgt dies sogar täglich. Jeder ist herzlich willkommen mit dabei zu sein – als Ausrichter und als Besucher. In der Regel werden dann Geschichten erzählt, es wird gesungen, gegessen (Plätzchen) und getrunken.
  • Früh- oder Spätschichten: besondere Gottesdienste z.B. als Roratemesse oder Wortgottesfeier gestaltet
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