Annenkapelle

Viele hundert Jahre beten schon Menschen in unserer Region zur heiligen Mutter Anna, die besonders in der Stadt Brakel eine große Verehrung erfährt. Schon früh wurde am Stadtrand von Brakel eine kleine Kapelle zur Anbetung und zu Ehren der heiligen Mutter Anna errichtet.

Die Vorgängerkapelle wird urkundlich zum ersten Mal im Zuge ihrer Weihe am 16. Juni 1513 erwähnt. Der jetzige Bau wurde 1719 an gleicher Stelle wie der Vorgängerbau von der Familie Asseburg (Graf und Herr zu Hinnenburg ) neu errichtet.
Die Inschrift über dem Portal lautet: “ Sacellum hoc in honorem Dei et ex singulari devotione erga Sanctum Annam aedificatum Anno 1719 “ ( Diese Kapelle ist zur Ehre Gottes und aus besonderer Verehrung der heiligen Anna erbaut worden ).
Der Bau spiegelt in seiner Form den Barockstil und stellt ein Achteck dar, mit vorgelegter offener Halle als Vorbau der auf Säulen ruht. Das gesamte Kapellendach ist stilgerecht mit Solling-Sandsteinplatten gedeckt.

Der acht Meter breite Innenraum wird von vier rundbogigen Fenstern erhellt. Es gibt drei Wandgemälde im Innern:
Im Westen ist die Verkündigung,
im Osten die Begegnung Elisabeths mit Maria und
unter der Decke die heilige Familie zu sehen.

 

Adresse:

Annenkapelle

33034 Brakel

 

 

siehe auch : Annenverehrung

Das Mädchen von Brakel

Ein kleines Beispiel dafür, dass die heilige Mutter Anna auch für eine gelingende Ehe zuständig ist, findet sich in dem Märchen der Brüder Grimm:

Es ging einmal ein Mädchen von Brakel zur St. Annenkapelle unter der Hinnenburg; weil es gerne einen Mann haben wollte und auch meinte, es sei niemand in der Kapelle, so sang es:
„O heilige Sankt Anne,
so helf‘ mir doch bald zum Manne.
Du kennst ihn ja wohl:
Er wohnt vor dem Sudheimer Tore,
hat blonde Haare,
du kennst ihn ja wohl.“
Der Küster stand aber hinter dem Altar und hörte das, da rief er mit kieksiger Stimme:
„Du kriegst ihn nicht, du kriegst ihn nicht!“.
Das Mädchen aber meinte, dass Marienkind, das bei der Mutter Anna steht, hätte ihm das zugerufen, da wurde es böse und rief: „Papperlapap, dummes Blag,halt den Mund und lass die Mutter reden!“