Die Fasten- oder Passionszeit beginnt 40 „Alltage" und 6 Sonntage vor Ostern. Die Zahl 40 hatte in der Bibel immer große Bedeutung. Sie war verknüpft mit einer Zeit der Vorbereitung, des Wartens – auch Jesus fastete 40 Tage in der Wüste, bevor sein öffentliches Wirken begann. Der Zeitraum der Fastenzeit wechselt und richtet sich nach dem Osterfest, auf das sie vorbereitet. Früher wurde während dieser Zeit oft nur einmal am Tag gegessen, aber Fasten meint nicht nur auf Essen verzichten, sondern mehr: sich auf das Wesentliche beschränken, Überflüssiges beiseitelassen um dadurch frei und gesund zu werden, sich selbst wieder zu finden. Fasten sollte also nie Selbstzweck sein, sondern soll mir und dem anderen bzw. der Umwelt dienen. Auch in der Liturgie ist diese Beschränkung vorhanden: es gibt kein Gloria, der Altarraum wird durch das Hungertuch verhängt. Früher (ins 11. Jahrhundert zurückgehend) waren dies Tücher, die den Altarraum komplett verdeckten, damit auch das Auge „fasten" konnte. Später waren es kleinere Tücher, die mit der Leidensgeschichte Jesu bemalt waren. Dies wurde dann von Misereor neu aufgegriffen. Alle zwei Jahre gibt es ein besonders gestaltetes Hungertuch, das in der Regel in einem Entwicklungsland gestaltet wurde.
Die Lesungstexte für die Sonntage der Fastenzeit liegen seit dem 6. Jahrhundert fest und zeigen den Weg Jesu in seinen wichtigsten Abschnitten auf.

In vielen Gemeinden unseres Pastoralen Raumes finden während der Fastenzeit Früh- oder Spätschichten statt, die häufig die Themen des Hungertuches aufgreifen. Das sind entweder besonders früh oder besonders spät am Tag stattfindende Gottesdienste, die oft mit einem Frühstück oder einem gemeinsamen Tagesausklang verbunden sind. Die genauen Zeiten und Termine können Sie den Pfarrnachrichten entnehmen.