Das Erzbistum Paderborn hat ein „Verfahren zur Umschreibung der Seelsorgeräume“ vorgelegt. Ziel ist die Gestaltung von maximal 25 Seelsorgeräumen. Den Ausgangspunkt dafür bilden die heutigen 19 Dekanate im Erzbistum. In den Dekanaten soll jetzt darüber beraten und ein erstes Meinungsbild an Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz übermittelt werden. Dieser entscheidet dann über die endgültige räumliche Aufteilung.
Mögliche Seelsorgeregion für unser Dekanat
Für uns liegt der Vorschlag nahe, dass das Dekanat Höxter – deckungsgleich mit dem Kreis Höxter – zukünftig einen Seelsorgeraum bildet. Diese Lösung stützt sich auf bestehende Vernetzungen, auf Vertrauen und gemeinsame Erfahrungen im gesellschaftlichen Leben und im pastoralen Engagement. Dieses starke Miteinander – das „Wir-Gefühl“ – das uns hier im Kreis Höxter auszeichnet, kann eine gute Basis für das zukünftige kirchliche Leben in unserer Region sein. Die Pfarrgemeinderäte, Kirchenvorstände und das hauptamtliche Personal wurden vom Dekanat angeschrieben, um ein erstes Votum bis Ende Oktober abzugeben.
Innere Struktur
Wie die „innere“ Struktur des Seelsorgeraumes aussieht, wird später thematisiert. Dazu gehören dann Fragen wie
♣ Wieviel Pfarreien gibt es im zukünftigen Seelsorgeraum? (maximal 3)
♣ Wo wird das Pastorale Zentrum sein? Welche Kriterien werden angelegt?
♣ Wo sind weitere Orte/Einrichtungen mit hauptamtlich, hauptberuflich sowie ehrenamtlich getragenen Angeboten?
Wo gibt es dezentrale diakonische und missionarische Schwerpunkte?
♣ Welche Rolle spielen Bistumsorte wie Hardehausen oder digital gestützte Formate?
♣ Wie geht zukünftig die Verwaltung im Seelsorgeraum?
♣ Wie wird zukünftig die Ehrenamtsförderung und Begleitung aussehen?
Beim Bistumsprozess geht es nicht um eine „Fassadensanierung“. Wir werden uns als Kirche neu aufstellen müssen. Wir alle haben in uns ein bestimmtes Bild von Kirche, das uns ermutigt hat, sich hauptberuflich oder ehrenamtlich zu engagieren. Dieses Bild gilt es nun aufzubrechen und neu zu denken. Begriffe wie Pastorales Zentrum, verlässliche Pastorale Orte, Gemeinderat, Kirchenvorstand müssen inhaltlich neu definiert werden. Die Rolle der Hauptamtlichen in der Pastoral wird sich stark verändern. Die Kirche der Zukunft wird eher eine vom Ehrenamt getragene Kirche sein. Aber was heißt das alles konkret für uns im Kreis Höxter?
Über diese Fragen werden wir uns auch in der kommenden Zeit in den Pfarreien des Pastoralen Raums Brakeler Land austauschen müssen. Noch engagieren sich viele in den Orten. Deshalb beginnt der Bistumsprozess auch jetzt, und nicht erst dann „wenn nichts mehr geht“.
Unserem Erzbischof ist es ein großes Anliegen: „Wie kann Kirche den Menschen nahe bleiben- aber eben anders- weil die Rahmenbedingungen anders werden.“
Ihr Pfarrer
Andreas Kurte