Weihnachtsweg 2024
Ja, das geht. Während des Lockdowns 2020 kam die Idee auf, einen Weihnachtsweg mit den einzelnen Stationen der Weihnachtsgeschichte in den Schaufenstern der Geschäfte Brakels zu gestalten. Er brachte einen biblischen Inhalt in den Alltag – mitten in die Stadt, mitten in das Leben – so ganz nebenbei und einfach im Vorbeigehen. Außerdem nahm er nicht nur auf eine Zeitreise in die Zeit der Geburt Jesu mit, sondern verband das Geschehen damals durch Impulse, aber auch durch kleine Hinweise im Schaufenster, mit dem Heute. Diese Idee kam so gut an, dass der Pfarrgemeinderat – auch aufgrund von konkreten Nachfragen aus der Gemeinde – in diesem Jahr beschloss, erneut einen Weihnachtsweg in der Innenstadt zu gestalten.
Geschäfte
Unterstützung gab es sofort durch die Inhaber*Innen verschiedener Geschäfte der Stadt Brakel, die sich schnell bereit erklärten, ein Schaufenster zur Verfügung zu stellen, damit darin eine Station des Weihnachtsgeschehens aufgebaut werden konnte.
Quiz
Zusätzlich gibt es für Kinder ein Rätsel. Aufgabenzettel für die Rallye befinden sich im Turm der Kirche St. Michael. Die Lösung kann im Pfarrbüro abgegeben bzw. an folgende Adresse gemailt werden: R.Mertens@PR-Brakel.de.
Stationen
Auf dem Marktplatz der Stadt steht eine Haltestelle mit der 1. Station. Passend dazu geht es hier um das Thema „Worauf warte, worauf hoffe ich?“.
Die 2. Station befindet sich im Fenster des Bürogebäudes von Tensi. Ein wenig provokant sieht man einen Adventskranz mit Weckern anstatt mit Kerzen. Hier geht es darum zu überlegen, was der Advent eigentlich ist: eine Zeit der Hektik oder eine Zeit der Ruhe.
Jetzt führt der Weg wieder zurück zum Marktplatz und zur Lernwerkstatt. Inhalt dieser 3. Station ist „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht“. Dazu wurde ein Schaufenster mit dunkler Folie zugeklebt. Darauf zu finden ist nicht nur der Bibeltext, sondern sind auch die „Dunkelheiten“ früher und heute. Durchbrochen wird die Folie an manchen Stellen durch all das, was „Licht“ in die Welt bringt. Doch dies kann man erst sehen, wenn man genau vor dem Fenster steht.
Ebenfalls auf dem Marktplatz lässt sich die 4. Station des Weihnachtsweges entdecken – im Café Tante Erna. Hier steht die Verkündigung des Engels an Maria im Mittelpunkt. Ein kleines Zimmer, das mit liebevollen Details wie z. B. einem Spinnrad, Baumwolle etc. ausgestattet ist, weist darauf hin. Zusätzlich verbindet ein Megaphon die Ereignisse damals mit dem Heute und lässt fragen: Maria hörte Gottes Botschaft und antwortete „Ja, ich bin bereit?“ Was würden wir antworten?
Nun überquert man den Marktplatz und kommt zur Tischlerei Oeynhausen, wo – wen wundert´s? – die Werkstatt von Josef zu finden ist. Josef – eine Person der Weihnachtsgeschichte, ohne die alles nicht so ausgegangen wäre wie es ist. Hätte er nicht letztendlich „Ja“ zu Maria und ihrem Kind gesagt, hätte dieses nicht zum Hause Davids gehört, wäre nicht in Bethlehem geboren worden und wäre die Verheißung damit nicht in Erfüllung gegangen. Ein Frage- und ein Rufzeichen weisen auf die Zweifel, aber auch auf das „Ja“ des Josef hin und stellen uns die Frage wie wir entscheiden würden, wenn wir vor einer solch schweren Aufgabe gestellt werden.
Die 6. Station des Weihnachtsweges befindet sich im Geschäft von Elektro Todt. Diese Station spricht von Begegnungen – damals wie heute. So besucht Maria hier ihre Cousine Elisabeth, die ebenfalls ein Kind erwartet.
Ein kleines Stück weiter gehend kommt man zum Modehaus Fischer, wo der Bote des Kaisers in der 7. Station seine Botschaft verkündet. Maria und Josef müssen nach Bethlehem gehen – nicht, weil sie es wollen, sondern weil es von außen bestimmt ist. War es damals und ist es auch heute das Geld, das immer wieder regiert? Oder lassen wir uns von etwas anderem bestimmen?
Der Weihnachtsweg geht weiter bis zum Schuhhaus Schäfer. An dieser 8. Station befinden sich Maria und Josef auf dem Weg. Sie wissen zwar, dass sie ihr Weg nach Bethlehem führt, doch sie wissen nicht, wohin er sie danach führen wird. Auch wir sind oft unterwegs, doch wissen wir wohin wir eigentlich gehen? Was ist unser Ziel?
Bald darauf erreichen Maria und Josef zusammen mit allen, die den Weihnachtsweg entlang gehen, endlich
Bethlehem – auf dem Platz vor der Sparkasse. Hier befinden sich eng zusammen zwei Stationen, die eine Einheit bilden: In der 9.Station verschlossene Türen, die zeigen, dass das Paar nirgends eine Herberge fand.
Geht man um die verschlossenen Türen herum, gelangt man zum Stall, wo sich die Krippe befindet. Damit sind wir am eigentlichen Ziel angekommen. Hier, an dieser 10. Station wird gefragt: Wer ist heute eigentlich für uns persönlich der Messias? Wer ist Leitbild und Idol? Diese Frage wurde auch in einer Studie gestellt und die Antworten kann man hier ebenfalls lesen.
Doch da nicht nur wir unterwegs zur Krippe sind, geht es im Anschluss daran noch ein Stück weiter – dorthin, von wo die Hirten starten – zur Buchhandlung Schröder. In einem Schaufenster
befindet sich hier das Hirtenfeld mit dem Engel, der den Hirten die frohe Botschaft verkündet.
Nun geht es ein paar Schritte weiter auf die andere Straßenseite zum Geschäft Art und Weise. Diese 12. Station ist den drei Weisen gewidmet, die dem Kind viele Geschenke mitbringen: Gold als Zeichen für die Königswürde Jesu, Weihrauch als Zeichen dafür, dass er Gott ist und Myrrhe – aus der Salbe hergestellt wird – als Zeichen für den Menschen. Zusätzlich zu diesen Gaben befinden sich Geschenke im Fenster. Sie deuten darauf hin, dass wir einander an Weihnachten ebenfalls beschenken.
Die 13. Station steht im Schaufenster der Bäckerei Rothe. Vielleicht befremdet sie wieder ein wenig, denn hier lässt sich eine Zollschranke erkennen, die die Aufschrift „Sie verlassen Israel. Sie betreten Ägypten.“ trägt. Fußspuren
führen durcheine Wüste und an der Schranke vorbei in ein fremdes Land. Sie deuten darauf hin, dass Maria und Josef mit dem Kind nach Ägypten fliehen mussten und verbindet so die Flucht der Heiligen Familie damals mit der Flucht der vielen Menschen heute. Dabei stellt sich die Frage: Hätten wir Maria und Josef damals aufgenommen? Nehmen wir Flüchtlinge heute auf? Wie begegnen wir den Fremden?
Mit dieser Station endet der Weihnachtsweg. Jeder und jede kann ihn allein abgehen und dabei die Impulse lesen.