Karfreitag wird der Freitag vor Ostern genannt und erinnert in besonderer Weise an das Leiden, an die Kreuzigung und das Sterben Jesu. „Kar" kommt vom Wort „kara", was so viel wie Klage und Trauer bedeutet. Der Tag ist ein Tag des Fastens und der Stille. Traditionell findet zur Todesstunde (Todesstunde: zur 9. Stunde = 15.00 Uhr unserer Zeit) ein Gottesdienst statt, in dem die Leidensgeschichte erzählt wird. Der Gottesdienst beginnt ohne Kreuzzeichen und endet ohne Segen, ist also die Fortsetzung des Gottesdienstes vom Gründonnerstag, der erst in der Osternachtsfeier endet.
Seit dem 15. Jahrhundert wird das Leiden Jesu in zunächst 7, dann auch 14 Stationen eines Kreuzwegs dargestellt. Der Ursprung des Brauches liegt bei den Besuchen in Jerusalem, wo die Pilger die einzelnen Stationen des Leidensweges nachgingen. Auch in verschiedenen Gemeinden unseres Pastoralen Raumes wird der Kreuzweg gebetet – teilweise in der Kirche, teilweise bei einem Gang durch die Gemeinden. In Gehrden gibt es als Besonderheit eine Kreuztracht, in Riesel einen Jugendkreuzweg, in Bökendorf den Kreuzweg im Lämmerkamp im historischen Park des Schlosses Bökerhof und in Brakel als Teil des österlichen Triduums für Kinder den Kinderkreuzweg. Informationen über diese und weitere Kreuzwege erhalten Sie über die Pfarrbriefe, den Kinderpfarrbrief und die Zeitungen.


Am auf den Karfreitag folgenden Karsamstag ist Tag der „Grabesruhe" – es gibt keine Gottesdienste, es ist ein stiller Tag der Trauer und Erwartung. Erst am späten Nachmittag oder am Abend finden erste Ostergottesdienste statt.