01.07.2024
Marienmünster

„Die Blätter nicht hängen lassen!“

Wie kann die Pastoral im ländlichen Raum in Zukunft aussehen? Diese Frage prägte den siebten Dekanatsbesuch, der Erzbischof Udo Markus Bentz am 4. Juni nach Marienmünster in das Dekanat Höxter führte.

„Land und Leute“ wolle er kennenlernen, hat Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz kurz nach seiner Amtseinführung im März gesagt. Dafür reist er, begleitet durch Mitarbeitende aus Bischofshaus und Generalvikariat, durch alle 19 Dekanate des Erzbistums . Nach einem Gespräch mit dem Dekanatsteam trafen sich etwa 60 Priester, Diakone, Ordensleute, Gemeindereferentinnen, Verwaltungsleitungen und Kirchenmusiker zu einem Kennenlernen und Austausch mit dem neuen Erzbischof. Zunächst nahm er sich Zeit, um mit jedem Team der Pastoralen Räume im Dekanat zu sprechen. Anschließend schloss sich eine vom Dekanat moderierte und vorbereitete Austauschrunde an.

Noch auf dem Weg nach Marienmünster hat Erzbischof Bentz etwas gelernt: „Als ich im Erzbistum ankam, dachte ich, ich wüsste, was ein Dorf ist. Meine Fahrt von Paderborn hierher hat mir gezeigt, dass meine Vorstellungen nicht mit der Realität im Dekanat Höxter übereinstimmen.“ Was Bentz aus dem Bistum Mainz kannte: Dörfer, die großen Städten wie Mainz oder Frankfurt am Main vorgelagert und verkehrstechnisch gut angebunden sind – mit 5000 Bewohnerinnen und Bewohnern.

Was er nun hier im ostwestfälischen Teil des Erzbistums Paderborn vorfindet, sind deutlich kleinere Orte. „Viele kleine Dörfer, viele mit eigenem Kirchturm“, fasst es Dekanatsreferentin Gisela Fritsche zusammen. Die könne man schon jetzt kaum noch oder nicht mehr personell mit Hauptamtlichen versorgen. Wie wird das erst in Zukunft werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Austausches. Der Erzbischof ermutigte: „Gott hat uns in diese Zeit gestellt. Es gilt diese Zeit zu gestalten und den Glauben im heute zu leben“. Dabei betonte er, dass wir erst am Anfang von großen Veränderungen stehen, die die kirchliche Landschaft noch einmal sehr verändern werden.

Am Abend fanden sich etwa 400 Ehrenamtliche zu einer Begegnung mit Erzbischof Bentz ebenfalls in Marienmünster ein. Die große Beteiligung hat noch einmal gezeigt, wie viele Menschen sich in den vielen größeren und kleineren Orten für „ihre Kirchengemeinde“ engagieren.

Der neue Erzbischof wird eine sich verändernde kirchliche Entwicklung nicht aufhalten können. Aber seine den Menschen zugewandte Art macht Mut! Er kommt als Hörender, er möchte sich selbst ein Bild vor Ort machen. Er möchte Kirche in unserer Zeit mitgestalten! Sicher stehen in den nächsten Jahren auch Entscheidungen an, die nicht von allen mit Applaus bedacht werden. Aber das dürfen wir erwarten von einem Menschen, der in Leitungsverantwortung steht.

Andreas Kurte, Pfarrer

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