12.03.2024
Paderborn

FirmbewerberInnen in der Synagoge in Paderborn

Firmbewerber und Firmbewerberinnen wollten mehr über die Religion Jesu erfahren - über das Judentum.

Synagoge

Deshalb machten sie sich mit dem Zug auf den Weg zur Synagoge nach Paderborn. Sie befindet sich mitten in der Stadt – in der Nähe ds Bahnhofs. Vor dem Gotteshaus konnten sie sehen, dass jüdische Einrichtungen auch heute gefährdet sind. Dort standen nämlich zwei Polizeiwagen zum Schutz vor dem Gebäude.

Führung

Gleich zu Beginn erlebten die Jugendlichen eine Überraschung – durchgeführt wurde die Führung nicht von der Vorsitzenden der jüdischen Kultusgemeinde, sondern – da dies verhindert war – von der Katholikin Frau Schrader-Bewermeier. Sie ist Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Paderborn.

Thorarolle aus dem 18. Jahrhundert

Engagiert und spannend berichtete sie über die Geschichte jüdischen Lebens in Paderborn. Besonders beeindruckend war eine alte Thorarolle von 1778. Diese wanderte von dem ersten Gebetshaus in die erste Synagoge, die am 10. November 1938 von den Nazis zerstört wurde. Am Abend dieses denkwürdigen Tages sprach der damalige Paderborner Erzbischof Dr. Klein schriftlich sein Beileid zum Verlust des Gotteshauses gegenüber der Synagogengemeinde aus. Die durch den Brand beschädige Thorarolle aber wurde von einem katholischen Priester gerettet und im Archiv des Erzbistums aufbewahrt bis 1959 die neue Synagoge eingeweiht wurde. Aus diesem Anlass gab der damalige Generalvikar die Thorarolle der jüdischen Gemeinde zurück.

Einrichtung

Weiterhin zeigte Frau Schrader-Bewermeier den interessierten FirmbewerbernInnen eine Mesusa, einen Tallit (Gebetsschal), Teffelin (Gebetsriemen), den Thoraschrein mit den Thorarollen, einen Jad (Zeiger), mehrere Gebetsbücher etc. und erklärte deren Bedeutung für das jüdische Leben. Außerdem beschrieb sie das jüdische Leben heute. Dabei wurde schnell klar, dass es sich bei der Paderborner Gemeinde um eine kleine Gemeinde handelt, zu der nur rund 70 Personen gehören. Daher kann auch nicht an jedem Sabbath ein Gottesdienst gefeiert werden.

Gespräch

Im Anschluss an den besuch der Synagoge gab es bei Kaltgetränken und Gebäck die Möglichkeit nachzufragen und mehr über die Synagoge sowie den jüdischen Glauben zu erfahren. Als sich schließlich alle wieder auf den Weg zu Bahnhof machten, waren sich die FirmbewerberInnen einig, dass ein besuch der synagoge auch künftig Teil der Firmvorbereitung sein sollte.

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